Eine Kolumne über die Arbeit, die beim Kolumnenschreiben über Aquaristik entsteht
Man sitzt ja gern mal da, die Stirn auf der Tischplatte, den Kaffee schon lauwarm, und fragt sich: „Warum?“ Das passiert besonders häufig, wenn man über die eigene Leidenschaft schreiben soll. Heute: Aquaristik. Eine Welt voller Wasser, Fische und völlig absurder Details.
Du merkst, dass du aquarienverrückt bist, wenn du beim Kolumnenschreiben mehr Zeit damit verbringst, Algen aus dem Kugelfischbecken zu kratzen, als tatsächliche Wörter zu tippen. Der Laptop steht bereit, der Cursor blinkt. Aber der Gedanke: „Was, wenn sich genau JETZT Cyanobakterien breitmachen?“ treibt dich auf die Leiter, um mit der Zahnbürste an einer völlig unschuldigen Wurzel herumzuschrubben.
Du merkst es auch, wenn du beim Versuch, eine humorvolle Anekdote zu verfassen, plötzlich erkennst, dass du vier Stunden lang auf die Filteranlage gestarrt hast, nur um zu überlegen, ob „CO2-Anlage“ oder „Blubberdüsen-Fabrik“ witziger klingt. Ergebnis: Das Wasser ist klarer als dein Verstand.
Natürlich hilft es auch nicht, dass man ständig „kurz“ was nachsehen will. Die Frage: „Wie hieß nochmal dieser Fisch, der aussieht wie ein schlecht gelaunter Autoreifen?“ führt zu zwei Stunden Internetrecherche, einem Warenkorb voller Garnelen und dem dringenden Bedürfnis, ein neues Nano-Aquarium zu kaufen. Nicht fürs Büro. Für die Küche. Die hat noch Platz.
Du merkst, dass du aquarienverrückt bist, wenn die Kolumne selbst plötzlich zu einer Liste von Pflegearbeiten mutiert. „Eigentlich müsste ich den Mulm mal durchsaugen.“ Zack, Text pausiert. Oder: „Der Kampffisch sieht irgendwie beleidigt aus. Ich schreib ihm mal einen Brief. Er heißt schließlich Herr Müller.“
Aber das Schlimmste: Du merkst, dass du aquarienverrückt bist, wenn du den Text fast fertig hast, aber dann denkst: „Das kann ich so nicht abgeben. Ich muss erst sicherstellen, dass der Leser versteht, wie sich Fische fühlen.“ Also tauchst du ab – metaphorisch – und suchst nach der perfekten Beschreibung, wie ein Otocinclus glücklich über die Scheibe rutscht. Das wird zwar niemand lesen, aber du selbst findest es irre wichtig.
Kurzum: Kolumnenschreiben über Aquaristik ist wie ein neues Becken aufsetzen. Erst macht es Spaß, dann hast du den Sand in der Nase und fragst dich, ob das alles nicht ein bisschen zu viel ist. Aber am Ende läuft’s. Und du siehst zu, wie kleine Buchstaben wie Guppys über die Seite schwimmen – und denkst dir: „Das ist es doch wert.“
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