Ende des Hobbies = Ende der Aquaristik?

Die Begeisterung für die Aquaristik beginnt oft mit einem einzelnen Becken, einem neugierigen Blick auf schillernde Fische und faszinierende Unterwasserwelten. Und dann? Dann holt man sich noch eins. Und noch eins. Plötzlich hat man einen halben Ozean im Wohnzimmer und spricht mit Neonsalmlern über die Nebenkostenabrechnung. So läuft das.

Doch irgendwann kommt der Moment, in dem die Euphorie nachlässt. Meist, wenn man im Halbschlaf um drei Uhr morgens feststellt, dass der Filter beschlossen hat, eine Pause einzulegen – mit Wasseraustritt. Oder wenn der Diskusbuntbarsch mehr tierärztliche Betreuung braucht als man selbst. Ist das dann der Moment, in dem man sich vom Hobby verabschiedet? Muss nicht sein.

Viele Aquarianer erleben eine Reise von „Ich will Fische“ über „Ich optimiere meine Wasserwerte“ bis hin zu „Warum mache ich das alles noch?“. Klar, Algen, Krankheiten, steigende Strompreise – kann die Motivation bremsen. Und dann das Leben! Ein Umzug, eine neue Liebe, ein Kind – und schon stehen die Fische nur noch auf der To-Do-Liste zwischen „Müll rausbringen“ und „Rücken dehnen“.

Aber das heißt ja nicht, dass man die Aquaristik komplett abheften muss. Manche machen als Online-Gurus weiter, beraten verzweifelte Neulinge in Foren oder erklären Fremden in der Bahn die Vorteile von Osmosewasser. Andere schleichen sich auf Aquaristik-Messen herum und tun so, als würden sie nichts kaufen.

Eine weitere Möglichkeit: sich als Aquarien-Pate engagieren. Gibt ja genug Leute – alteingesessene Fischfreunde zum Beispiel –, die nicht mehr selbst schrubben können, aber ihre Unterwasserwelten erhalten wollen. Oder man kümmert sich um Schaubecken in Schulen oder anderen Einrichtungen, damit auch die nächste Generation lernt, dass Fische nicht nur Filet sein können. Oder man tritt einem Verein bei, wo das geballte Wissen alter Aquarianer nicht einfach so verpufft, sondern weitergegeben wird – meist mit der ein oder anderen Anekdote über die glorreichen 80er-Jahre der Aquaristik. Gerade die älteren Aquarianer, die ihr Leben lang Erfahrung gesammelt haben, dürfen nicht in der Versenkung verschwinden. Ihr Wissen und ihre Leidenschaft für das Hobby können eine unschätzbare Bereicherung für jüngere Generationen sein. Es liegt an uns, sie weiterhin einzubinden und von ihrem Erfahrungsschatz zu profitieren.

Das Ende der aktiven Aquaristik ist also kein Weltuntergang. Man kann pausieren, umorientieren oder sich aus der zweiten Reihe engagieren. Denn wer einmal dem Zauber der stillen, schimmernden Wasserwelt erlegen ist, wird sie nie ganz vergessen. Auch wenn das letzte Aquarium längst verkauft ist.

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