Neulich bin ich wieder durch die endlosen Weiten des Internets gestolpert. Und zack, da war es wieder. Das Bild eines Guppys mit mehr Rückenflosse als Verstand. Ein Fisch, der aussah, als hätte jemand versucht, aus einem Goldfisch einen Drachen zu basteln. Und ich dachte mir nur: „Warum?!“
Offenbar ist es manchen Menschen nicht genug, dass Tiere in der Natur schon unfassbar schön, clever und perfekt angepasst sind. Nein, da muss noch ein bisschen Designer-Hand angelegt werden. Schließlich wäre es ja langweilig, wenn ein Axolotl einfach aussieht wie ein Axolotl und nicht wie ein missglücktes Experiment aus einem Science-Fiction-Film.
Aber lassen wir die Fische mal kurz beiseite – was zur Hölle ist mit diesen einfarbigen Zuchtformen los? Ich meine, ein komplett schwarzer Neonfisch? Ein weißer Kampffisch, der aussieht wie eine nasse Serviette mit Augen? Warum sollte man Farben aus der Natur radieren? Das ist, als würde man einen Regenbogen in Schwarz-Weiß drucken, weil einem die ganze Buntheit zu „unruhig“ ist.
Und dann kommen wir zu den wirklichen Tragödien. Den Qualzuchten. Tieren, die so geformt wurden, dass sie eigentlich gar keinen Spaß mehr an ihrer Existenz haben können. Goldfische mit Glubschaugen, die kaum mehr sehen können. Kugelbauchige Fische, die schwimmen wie betrunkene Ballons. Oder mein persönlicher Favorit: der Kampffisch mit so viel Flosse, dass er sich quasi in Zeitlupe bewegt – ein Fisch, der eigentlich „Kampffisch“ heißt, aber bei jeder Strömung aussieht, als wäre er Opfer eines Laubbläsers geworden.
Auf meine Frage nach dem Warum kommt immer öfter die Antwort: Warum? Die werden wie geschnitten Brot gekauft, was mir als Tierschützer schon den Draht aus der Mütze springen lässt.
Vielleicht ist das ja der Trick: Wenn etwas künstlich gemacht aussieht, dann verkauft es sich besser. Frei nach dem Motto: „Natürliche Schönheit? Pff, wo kämen wir denn da hin?!“ Und während wir noch darüber lachen, dass ein Fisch kaum noch geradeaus schwimmen kann, wäre es vielleicht an der Zeit, mal ernsthaft zu überlegen, ob wir als Menschen wirklich alles tun sollten, was technisch machbar ist – oder ob wir manchmal einfach mal sagen sollten: „Lass mal. Sieht doch eigentlich schon gut aus.“
Was lernen wir daraus? Vielleicht einfach mal die Natur die Natur sein lassen. Denn ganz ehrlich: Wer glaubt, es besser zu können als Millionen Jahre Evolution, hat vermutlich auch mal versucht, ein Iglu mit einem Bunsenbrenner zu bauen.
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